Die C64 Olympiata
Version 3.0 / 2021
Die Zeiten ändern sich. Aus Schülern des freiwilligen 10. Schuljahres 1985 im Schulhaus HaldeB in Zürich-Oerlikon sind Familienväter, Banker, Lebenskünstler und Auswanderer geworden. Doch auch wenn keiner dieser Schüler mehr in einem Kinderzimmer haust: Das Gamen liegt einem ehemaligen Besitzer eines 8-Bit-Computers immer noch im Blut. Denn wie beim Radfahren gilt auch beim Handling eines Joysticks: Man kann es nicht verlernen.
Das einzige Problem: Das Zeitmanagement ist heute nicht mehr das Gleiche wie 1985. Früher hiess es: Schulbank drücken, Tram nehmen, zu Hause ankommen, Hausaufgaben lösen und dann den C64 anwerfen und zocken. Tja: Und mehr Zeit bedeutete auch: Jeden Samstag-Nachmittag während zwei Monaten in ein anderes Kinderzimmer eintauchen, spielen, jubeln, fluchen, gemeinsam zu Abend essen und sich bei einem gemütlichen Videoabend amüsieren. Aber fehlende Zeit bedeutet heutzutage nicht zwingend fehlenden Spass. Daher war es für Scheich Abdul Ben Falafel, Organisator der ersten C64-Olympiata und auch bei der dritten Ausgabe wieder mit von der Partie, klar: Wir müssen das Konzept vereinfachen. Aber wie? In der arabischen Wüste gibt es ein Sprichwort: "Jeder Knoten wird von jemanden gelöst". Das heisst: Jedes Problem kann gelöst werden. Also schickte er seine Kamel-Karawane los nach Zentraleuropa, genauer gesagt in den Kanton Schaffhausen, quartierte sich in einem kleinen Bauerndorf namens Dörflingen ein und diskutierte mit dem damaligen Co-Organisator Donovan ein mögliches Konzept.
Herausgekommen ist eine C64-Olympiata an einem einzigen Nachmiitag.
- Durchgeführt an einem Samstag-Nachmittag. Der genaue Termin wird noch ermittelt.
- Mit 8 Teilnehmern, wovon 5 bereits 1985 mit von der Partie waren.
- Mit drei spektakulären neuen Teilnehmern, die 1985 vieles und doch nichts mit der Olympiata
zu tun hatten: Zwei standen mit ihrem Sinclair Spectrum in direkter Konkurrenz zum C64
aber waren in der Informatik-Stunde schon Genies. Hat sich diese Genialität bewahrt? Der
Dritte im Bunde wusste 1985 noch nicht, dass er erst 14 Jahre später auf die Welt kommen
würde. Aber trotz der Tatsache, dass er erst 20 wird und ihm eher Begriffe wie IPhone,
IPad oder IMac geläufig sind als 1541 Floppy Disc oder 5 1/2 Zoll-Diskette, hat er deshalb
nicht weniger Chancen, die alten Säcke an die Wand zu spielen.
- Mit einem Schiedsrichter, der es in sich hat. Wer das ist, wird bereits im Video auf der
Titelseite verraten: Hans Vogt, 1985 der Schullehrer von 7 der 8 Teilnehmer.....
- Mit 3 Spielen: Summer Games II, Winter Games und Pitstop II. Direkte spannende Duelle sind
somit garantiert. Da macht das Kamel in der Wüste einen Salto vor Freude.
- Mit einem Spaghetti-Essen, welches wie 1985 von Mamma Droz zubereitet wird.
- Mit einem Video-Abend wie 1985. Was damals cool war, hat auch heute nichts an Coolness
eingebüsst. Und wenn Scheich Falafel Videoabend meint, dann meint er Videoabend. Ein Original
VHS-Videoabspielgerät wurde bereits organisiert!
- Mit einem Siegerpokal aus dem Hause "Europokal"? Bis vor Kurzem ein Ding der Unmöglichkeit.
Aber der Besitzer Beat Meixger ist und bleibt ein Überlebenskünstler. Eine kleine Filiale in
der Nähe von Winterthur gibt es noch. Ganz klar, dass der Siegerpokal 3.0 von dort kommen
wird.
Aber à propos Scheich Falaffel: Er mag zwar unglaublich reich sein aber auch er kann die Zeit nicht einfach so zurückdrehen. Der C64 wird nicht mehr hergestellt. Selbst auf Ebay liegen die Dinger nicht einfach so rum. Ist also Donovan im Vorteil, weil er noch einen funktionstüchtigen Commodore 64 sein Eigen nennen kann? Mitnichten. Heutzutage gibt es Emulatoren, die quasi einen kompletten Commodore 64 auf einem PC "virtuell simulieren" können. Aber damit das Game-Feeling von damals erhalten bleibt, braucht es den Original Competition Pro Joystick. Dank USB Anschluss an jeden PC anschliessbar und Dank Emulator sind somit auch sämtliche C64-Spiele spielbar, die im Internet auf diversen Plattformen heruntergeladen werden können. Die Kamel-Karawane des Scheichs hat allen Teilnehmern eine spezielle goldene Edition dieses Joysticks für das Training vorbeigebracht. Doch damit nicht genug: Scheich Falaffel hält für alle Teilnehmer (inklusive Schiedsrichter) noch eine kleine Überraschung bereit. Mehr wird an dieser Stelle noch nicht verraten.
Es bleibt noch genug Zeit, um tüchtig zu trainieren und vielleicht das eine oder andere Familienmitgled für die 8-Bit-Computergeneration zu begeistern. Wann das grosse Revival stattfinden wird, steht noch in den Sternen. Wie oben beschrieben ist das Zeitmanagement der Teilnehmer das grosse Problem. Aber der Scheich arbeitet mit seinem Stab daran und er will nichts überstürzen. Ganz nach dem Motto: Wenn ein Kamel einem anderen eine Grube gräbt, fällt es selbst hinein. Oder so.